Fischer, 1996. — 64 S.
Wenige Autoren der deutschen Literatur haben ein Werk so voller Gegensätze hinterlassen wie Christian Morgenstern. Ob in seinen heiteren Gedichten, in seinen Grotesken und Parodien, oder in seinen ernsten Texten, in Epigrammen und Aphorismen, stets ging es Morgenstern darum, die bedrohte Welt und den Menschen zu stärken. »Der Mensch ist mein Fach, und hier will ich bis zum Äußersten gehen«.
Die Auswahl von Jutta Bauer ist sehr persönlich, enthält aber zugleich, neben Unbekann terem, einige der bekanntesten Gedichte von Morgenstern: Das >Bundeslied der Galgenbrüder« etwa, »Das Nasobenn, »Der Zwölf-Elf<, das »Möwenlied" Zu ihren Bildern schreibt Jutta Bauer: »Ich habe absichtlich die verrücktesten und absurdesten Texte ausgewählt. Die lassen der Zeichnerin nämlich die längste Leine. In meinem Gehirnkasten lauern Gingganze, Hemmeds, Golze und Finguren und warten nur darauf, freigelassen zu werden.«