Verlag J.H. Röll, Dettelbach, 2010. — 243 S. — (Münchener Studien zur Sprachwissenschaft, Beiheft 24).
Die urslavischen Bildungen des
volja-Typs unterscheiden sich von allen übrigen Feminina mit Nom. Sg. auf *
-ja durch ihr ungewöhnliches prosodisches Verhalten: Ihre Fortsetzungen in den Einzelsprachen deuten zumeist auf etymologisch kolumnale Akzentuierung der Wurzelsilbe mit Neoakut, die sich so bei keinem anderen Wortbildungstyp findet. Als ein weiteres Charakteristikum des
volja-Typs wird in der Forschung immer wieder auch der Reflex auslautender Länge des Nom. und Akk. Sg. im Lechischen angeführt, der dann gleichsam als Evidenz für die Rekonstruktion von urslav. *
-jā usw. gedeutet wird. Um den volja-Typ einer schlüssigen sprachhistorischen Erklärung zuzuführen, werden in dieser Arbeit deshalb vor allem zwei Fragestellungen verfolgt, erstens wie die neoakutierte Intonation der Wurzelsilbe zu erklären ist und zweitens welches stammbildende Suffix als ursprünglich anzunehmen ist; letztere erhellt schließlich auch den etymologischen Anschluss des slavischen
volja-Typs an das Urindogermanische.