Werner Drausien, 1979. — 306 S.
Kunst will und soll gesehen werden. Von diesem Gesichtspunkt aus wurde KULTUR UND KUNST ALLER ZEITEN gestaltet. Das bedeutet: die Geschichte der Kunst wird vornehmlich visuell dargestellt, die Abbildungen nehmen etwa dreiviertel des Buches ein. KULTUR UND KUNST ALLER ZEITEN bietet darüber hinaus einen weitgreifenden Überblick, bei dem die Grenzen der Kunstgeschichte insofern überschritten werden, als gleichzeitig der kulturelle Hintergrund der Zeit und des jeweiligen Landes skizziert wird. Das heißt, die Erscheinungsformen der Kunst werden jeweils in direkter Beziehung zu den Lebensumständen, unter denen sie sich entwickelten, aufgezeigt. So lebt die Kunst wieder auf inmitten der Faktoren, die sie umgaben und beeinflußt haben.
Jedes Einzel-Kapitel beginnt mit Ausführungen über Philosophie, Religion, Wissenschaft, Literatur, Theater, Musik und Tanz, sowie einer Beschreibung der sozialen Verhältnisse.
Die folgende eigentliche Übersicht der Kultur und Kunst beginnt mit der Untersuchung der geistigen Welt der Künstler und mit der Beschreibung der wesentlichen Stilmerkmale der Baukunst, Bildhauerei, Malerei und Graphik. Die typischsten Vertreter jedes Stils werden ausführlich gewürdigt.
Jedes Kapitel schließt mit einer Skizze der äußeren Lebensumstände, die auch die Kunst beeinflußten: das Dekor des Interieurs, der Möbel, des Kunsthändwerks, der Mode, deren Entwicklung in enger Verknüpfung mit der Kultur und Kunst einhergeht. Dieses Schema konnte angesichts der mehr als dreißig Kunstperioden bzw. Länder natürlich nicht durchgehend verfolgt werden. Was für das zwanzigste Jahrhundert gilt, kann nicht gleichermaßen auf die Steinzeit übertragen werden, und eine Einteilung, die für eine deutlich abgegrenzte Periode, wie zum Beispiel die Gotik, angebracht ist, kann nicht für die Jahrtausende der ägyptischen Kunst angewandt werden.
Die Abbildungen sind mit erläuternden Texten versehen, die das Erkennen spezifischer Formen einer bestimmter Periode, die in einem oder in mehrerern Ländern vertreten ist, erleichtern. Hinweise auf Museen, Sammlungen etc. sind in einem Bildnachweis am Ende jedes Bandes zusammengefaßt, dem eine Bibliographie der wichtigsten Literatur nach Kapiteln geordnet voraufgeht. Am Ende der einzelnen Kapitel finden sich Hinweise über Standardwerke. In den letzten Jahrzehnten erschienen immer mehr spezialisierte Bücher. Das steigert das Bedürfnis nach einer Synthese, die den Zusammenhang der zahlreichen, oft scheinbar voneinander unabhängigen Strömungen des kulturellen Geschehens verdeutlicht.